Lesung in der Stadtbibliothek

Lesung in der Stadtbibliothek

Alex Oberholzer liest aus seinem Buch «Im Paradies der weissen Häubchen»

 

Alex Oberholzer ist Filmredaktor und heute 69 Jahre alt. In seinem Debütbuch verarbeitet er seine aussergewöhnliche Kindheit. Im Jahr 1953 kam er mit Missbildungen an Hand und Fuss zur Welt. Eine Laune der Natur, wie er selbst sagt. Im Jahr darauf erkrankte er an Kinderlähmung. Die folgenden zwölf Jahre erlebte der teilweise gelähmte Junge in der hermetisch abgeschlossenen Welt des Kinderspitals Affoltern, in der nur Frauen arbeiteten. Frauen mit weissen Häubchen – liebevoll zugewandte ebenso wie unerbittlich strenge. Sie pflegten, bis sie heirateten und dann nicht mehr zur Arbeit kamen. Den Eltern empfahl man damals, ihr Kind nicht besuchen zu kommen. Man züchte so nur Bazillen, Viren und Heimweh. Sie hielten sich an diesen Rat der Ärzte und sahen ihren Sohn 12 Jahre lang nicht! Der Autor berichtet von Prothesen, Korsetts, vom Zwang zum Essen, vom Wunsch nach Berührungen, von Höhen und Tiefen.

Alex Oberholzer berichtet auf berührende Weise von Kuriosem und pädagogisch Fragwürdigem und dies trotz der Schwere weder anklagend noch verbittert. Ja, es wurde gar gelacht während der Lesung.

Jahn Graf moderierte das Gespräch und lockte die eine oder andere Geschichte mehr aus dem Autor. Das Buch ist schweizweit ausverkauft und die 2. Auflage zurzeit in Druck. Die restlichen Bücher der Autors wurden signiert und allesamt verkauft. Ab nächster Woche sind diese wieder in allen Buchhandlungen erhältlich oder direkt beim Verlag: https://www.hierundjetzt.ch/de/catalogue/im-paradies-der-weissen-haubchen_2300038/

Im Anschluss offerierte das Team der Stadtbibliothek Luzern einen herbstlichen Apéro und die Gästeschar nutzte die Zeit für einen Austausch zu ähnlich Erlebtem oder auch darüber, wie anders es in der heutigen Zeit ist.


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